Fasten - Das Gesamtpaket muss stimmen


Abnehmen beginnt im Kopf / Richtige Ernährung und Bewegung

Von Bodo Schnekenburger 

Sulz-Bergfelden. Gerne wird mit dem Begriff »Fasten« ja eine recht farb- und freudlose Aktion verbunden, die man sich »zumutet«, vielleicht »zu- muten muss«. Manchmal mag das sinnvoll sein. Fasten bei Ralf Moll ist etwas anderes. Also, schon sinnvoll, aber kein bisschen farblos. Sein neues Buch ist dem verpflichtet: Nicht nur gute Ratschläge und Hintergrundwis- sen, sondern jede Menge bunter Re- zepte begleiten durch den Alltag. 

Dahinter steckt eine zentrale Überle- gung: »Die Leute sollen nicht über eine Diät abnehmen, sondern über den Stoffwechsel«, mein Moll, der überzeugt ist: »Diäten machen dick«. Die Wissenschaft liefert ihm die Ar- gumente. Gängige Diäten lassen Fett- depots kaum schwinden, sondern set- zen erst an den Muskeln an. Das Er- gebnis sind dann die bekannten aus- gezehrten Menschen, die nach erfolgreicher Diät erst mal wieder kräftig zulegen müssen. Abnehmen, so Moll, »beginnt im Kopf«. Es sei wichtig, sich über die Abläufe im Stoffwechsel klar zu werden. Um eine Selbsteinschätzung vornehmen zu können, ist im neuen Buch auch ein Fragenkatalog enthalten. Denn, darauf fußt die Methode des Typfastens, die Moll entwickelt hat, nicht jeder Körper funktioniert gleich. Und das schlimmste wäre, sich unter Druck zu setzen und in Schuldgefühle zu flüchten.

Fasten soll ja nicht belasten, sondern gut tun. Essen statt Hungern, könnte ein plakatives Motto zum Abnehmen lauten – es kommt nur darauf an, was. Es braucht ein bisschen Disziplin. Die Säure-Basen-Diät setzt sich aus drei Stufen zusammen: Am Anfang steht die Entsäuerung. Moll schlägt dazu Suppenfasten vor. Wichtig: Man darf und soll satt werden. Es geht um den Umbau der Anteile im Stoffwechsel. Deshalb wird in der zweiten Woche dann mit basischen Speisen der neue Mix vorbereitet. Ab der dritten Woche heißt es dann: »70 – 30«, 70 Prozent basenbildende Nahrungsmittel, also zum Beispiel Getreideprodukte, Kartoffeln, Gemüse und Obst, und 30 Prozent säurebildende Nahrungsmittel, also Milchprodukte, Fleisch und die ganzen Süßigkeiten. Daraus lassen sich tatsächlich leckere Menüs kochen. Darben ist nicht angesagt. Dafür helfen im Buch beschriebene Yoga-Übungen, die Gisela Held beisteuert, Fett zu verbrennen, also die ungeliebten Polster abzubauen.

Wer sich direkt in die Hände von Ralf Moll und seinem Team begibt, wird zudem regelmäßig wandern, erhält Massagen – und muss die Speisen natürlich nicht selbst zubereiten. Zumindest nicht, solange er im Fastenzentrum Birkhalde oder bei den Fastenwanderwochen im Ausland mit dabei ist. Denn Bewegung gehört dazu.

Bodo Schnekenburger, Redakteur
Zeitung Neckarblick, 31.3.2012